Sommer, Sonne, Badespass – für viele Hunde gibt es nichts Schöneres, als sich in See, Fluss oder Teich abzukühlen. Doch Vorsicht: Nicht jedes Gewässer ist sicher! Hohe Temperaturen und wenig Wasserbewegung begünstigen die Bildung von Blaualgen (Cyanobakterien) – und diese können für Hunde lebensgefährlich sein.
Warum sind Blaualgen so gefährlich?
Blaualgen sind keine echten Algen, sondern Bakterien, die bei warmem Wetter und stehendem oder langsam fliessendem Wasser rasant wachsen. Sie produzieren Giftstoffe, die bereits in kleinen Mengen gefährlich sein können – manchmal reicht schon das Abschlecken des Fells nach dem Baden, um eine Vergiftung auszulösen.
Jedes Jahr sterben Hunde, weil sie belastetes Wasser getrunken oder darin gebadet haben.
Was sind Blaualgen genau?
Blaualgen, auch Cyanobakterien, kommen in geringen Mengen in fast allen Gewässern vor und sind normalerweise unbedenklich.
Gefährlich wird es, wenn bestimmte Bedingungen zusammentreffen:
- Hohe Wassertemperaturen
- Kaum Wasserbewegung
- Nährstoffreiche Gewässer
Das führt besonders in Seen, Teichen, Pfützen sowie in Ausbuchtungen von Flüssen oder Bächen oft zu massiven Blaualgenansammlungen.
Wie erkenne ich einen Blaualgen-Befall?
Folgende Anzeichen solltest du beachten:
- Grünlich-blaue oder türkise Färbung des Wassers
- Trübes Wasser mit grünem, braunem oder bläulichem Farbton
- Schlieren- oder flockenartiger Film auf der Wasseroberfläche
- Schwimmende Algenmatten in Grün, Blau oder Braun
- Muffiger, modriger oder fauliger Geruch
- Feine Partikel im Wasser, die nicht absinken
Tipp: Wenn du unsicher bist – lass deinen Hund lieber nicht ins Wasser!
Wann ist Blaualgen – Zeit?
Blaualgen können das ganze Jahr auftreten, das Risiko ist jedoch zwischen Juli und September am grössten.
Wann ist die Gefahr nicht so gross?
Die Gefahr sinkt, wenn:
- die Wassertemperatur abnimmt
- das Wetter kühler wird
- mehr Wasserzirkulation vorhanden ist
Wie kann sich mein Hund mit Blaualgen vergiften?
Eine Vergiftung kann auf verschiedene Weise entstehen: Wenn dein Hund belastetes Wasser trinkt oder beim Baden versehentlich Wasser schluckt, gelangen die Giftstoffe direkt in den Körper. Auch das Abschlecken von Fell und Pfoten nach dem Schwimmen kann gefährlich sein, weil daran noch Reste des Wassers haften. Selbst das Lecken von Ufersteinen an betroffenen Gewässern kann bereits ausreichen, um eine Vergiftung auszulösen.
Mögliche Symptome einer Blaualgenvergiftung
Vergiftungsanzeichen können schon wenige Minuten nach dem Kontakt auftreten:
- Schwäche, Apathie oder Orientierungslosigkeit
- Übermäßiger Speichelfluss
- Blasse Schleimhäute
- Muskelzittern, Lähmungen oder Krampfanfälle
- Atemnot und Zittern
- Erbrechen und Durchfall
Symptome können bei Hunden schon wenige Minuten nach dem Kontakt auftreten und rasch zum Tod führen.
Sobald der Verdacht auf eine Vergiftung besteht, muss umgehend eine tierärztliche Praxis aufgesucht werden – es besteht Lebensgefahr.
Was tun, wenn der Hund bereits verseuchtes Wasser getrunken hat?
Wenn dein Hund möglicherweise Kontakt mit Blaualgen hatte:
- Hund sofort aus dem Wasser holen
- Fell gründlich mit klarem Wasser abspülen
- Unverzüglich zum Tierarzt – jede Minute zählt!
- Optional: Vergiftungssymptome bei der Tox Info Suisse melden (Notfallnummer 145)
Wie kann ich die Gefahr von Blaualgen vorbeugen?
- Nur in klarem Wasser schwimmen lassen
- Hunde nur frisches, sauberes Trinkwasser geben
- Trübe oder stehende Gewässer meiden
- Hunde in gefährdeten Gebieten an der Leine führen
- Auf lokale Warnhinweise achten (Achtung: Gewässer werden nicht ständig kontrolliert)
- Immer Trinkwasser für unterwegs mitnehmen